GEDIA

Die Zusammenarbeit hinter der weltweit modernsten Presshärtelinie

Eine auf Ver­trauen auf­gebaute Partner­schaft hebt Press­härten auf eine neue Stufe

Gemein­sam mit GEDIA hat AP&T die möglicher­weise welt­weit modernste Produktions­linie für die Fertigung von press­gehärteten Bau­teilen für die Automobil­industrie ent­wickelt. Eine echte Erfolgs­geschichte, die beweist, dass eine auf gemein­seitigem Ver­trauen auf­bauende ziel­orientierte Zusammen­arbeit wirk­lich viel erreichen kann. 

Die neueste Produktions­lösung von AP&T für das Press­härten schafft die Voraus­setzung dafür, dass Auto­mobil­her­steller leichtere, sicherere und flexiblere Konstruk­tionen an­bieten können, die kosten- und energie­effizienter sind Die Lösung umfasst die ein­zig­artige servo­hydraulische Presse von AP&T, die gegen­über kon­ventionellen Hydraulik­pressen eine Reduzierung des Energie­verbrauchs von bis 70 % bietet, sowie die TemperBox®, die es er­möglicht, mit der weiche und harte Zonen in ein und dem­selben Fertig­bau­teil kombiniert werden können. Die erste kommerzielle Produktions­linie, die mit beiden Innovationen arbeitet, wurde im Herbst 2019 bei GEDIA in Deutschland in Betrieb genommen. Später wurde eine Anlage des­selben Typs auch in den Werken des Unter­nehmens in Spanien und den USA installiert. Es kommt nicht von ungefähr, dass GEDIA und AP&T Pionier­arbeit für die Zukunft des Press­härtens in der Branche leisten. Es ist das Ergebnis einer seit einem Jahr­zehnt andauernden, fest verwurzelten Zusammen­arbeit zwischen den beiden Unter­nehmen. 

Die wahrscheinlich modernste Produktionslinie der Welt zur Herstellung von pressgehärteten Bauteilen für die Automobilindustrie. Foto: GEDIA

GEDIA hat seinen Sitz in Attendorn (Deutschland) und fertigt seit Mitte der 1950er Jahre Blech­press­teile für die Automobil­industrie. 2005 begann das Unter­nehmen, sich ernsthaft für das Potenzial zu interessieren, das die Press­härte­technik für die Her­stellung von Struktur­bau­teilen bietet, die Festig­keit und geringes Gewicht mit­ein­ander ver­einen – Eigen­schaften, die es den Auto­her­stellern er­möglicht haben, die Auf­prall­sicherheit zu ver­bessern und gleich­zeitig den Energie­verbrauch und die klima­wirk­samen Emissionen zu senken Man sondierte den Markt und kontaktierte AP&T, einen Vor­reiter bei der Ent­wicklung von Produktions­linien für das Press­härten. 

Über viele Jahre hin­weg blieben die beiden Unter­nehmen sporadisch, jedoch ohne mess­bare Ergebnisse, in Kontakt. Das sollte sich erst 2012 ändern, als bei AT&P eine Auf­forderung zur Ver­handlung von GEDIA ein­ging.

 

Ein Auftrag für drei komplette Anlagen

„Wir hatten den Ein­druck, dass GEDIA an einer poten­ziellen Investition in ihre erste Press­härte­anlage interessiert war. Nach dem Meeting hatten wir einen Auf­trag für drei komplette Anlagen, eine wirklich positive Über­raschung“, so Michael Hunter von AP&T, Geschäfts­führer und Leiter Vertrieb und Marketing Europa sowie Key Account Manager für GEDIA. 

Die drei Anlagen wurden zwischen 2014 und 2016 in Betrieb genommen, eine in Attendorn und zwei in der Produktions­stätte des Unter­nehmens in Nowa Sol, Polen. 

„Es war ein technisch anspruchs­volles Projekt, bei dem wir nützliche Erfahrungen sammeln konnten und das uns motivierte, auch künftig gemein­sam neue Press­härte­technologien zu ent­wickeln und zu testen“, erklärt Hunger.

Burkhard Vogt, Group Director Engineering bei GEDIA, stimmt ihm zu. 
„Es war ein auf­regendes Projekt. Wir haben die Probleme gemein­sam gelöst und wirk­lich gute Ergeb­nisse erzielt. Unsere Zusammen­arbeit hat sich ent­wickelt und vertieft, wir sind ein­ander näher­gekommen, haben neue, nützliche Kontakte in unter­schiedlichen Teilen der beiden Unter­nehmen auf­gebaut“, sagt er.  
 

Industrialisierung der TemperBox® für das partielle Press­härten

2014 war GEDIA auf der Suche nach einem Partner für die Kommerzialisierung und Industrialisierung einer neuen innovativen, partiellen Press­härte­technologie, der TemperBox®; damals noch ein Prototyp, und erneut fiel die Wahl auf AP&T. 

„Ich kontaktierte Kent Eriksson, den Sales Manager von AP&T, den ich bei meiner Arbeit mit den Press­härte­anlagen kennen­gelernt hatte. Ich wollte heraus­finden, wie wir die TemperBox®-Technologie gemein­sam ent­wickeln könnten“, sagt Vogt. 
 
Um dar­aus ein markt­fähiges Produkt zu machen, musste die Technologie unter industriellen Bedingungen getestet werden. Nach einem ersten Test bei AP&T in Ulricehamn wurde AP&T beauftragt, eine Versuchs­anlage mit einer integrierten TemperBox® für Tests und die Fertigung in einem kleinen Maß­stab in Attendorn zu bauen. Die Ergeb­nisse waren viel­ver­sprechend. 

Als GEDIA von einem der führenden deutschen Automobil­hersteller einen Auf­trag für partiell press­gehärtete Bau­teile erhielt, benötigte man für die Serien­fertigung eine Anlage im Industrie­maß­stab. Es war der Beginn eines hoch­interessanten Projektes, das die Grenzen der Press­härte­technologie ver­schieben sollte. 

Auf­grund der erfolg­reichen Prozess- und Produkt­entwicklung haben wir uns ent­schlossen, eine Anlage für die Serien­produktion zu konzipieren, mit der TemperBox® als einem integralen Bestand­teil der Anlage. Eine Voraus­setzung war, dass die Produktion ohne Ver­längerung der Zyklus­zeiten weiter­laufen musste“, sagt Vogt. 

Stephan Gante, Leiter Maschinen und Gebäude­management bei GEDIA, war für die Beschaffung der neuen Anlage ver­ant­wortlich, und somit auch für das detaillierte Lasten­heft. 

„Wir standen vor der Her­aus­forderung, nicht nur eine große Anzahl von Bau­teilen pro Stunde zu produzieren, sondern auch, die Anlage in unseren bestehenden Räumlich­keiten zu installieren, die nur wenig Platz bieten. Die Anlage musste außer­dem zu­ver­lässig und wartungs­freundlich sein. Darüber hinaus war es uns sehr wichtig, dass die Lösung energie­effizient ist und eine niedrige installierte Leistung sowie einen geringen Strom­verbrauch pro produzierter Ein­heit auf­weist“, erläutert er. 

„Im August 2018 haben wir mit der Planung der neuen Linie begonnen und uns das Ziel gesetzt, sie bis zum 1. Januar 2020 in Betrieb zu nehmen“, so Jörgen Theander der Projekt­ver­ant­wortliche bei AP&T. 
 

Die größte technologische Herausforderung bestand darin, zwei neue Innovationen – die servohydraulische Presse von AP&T und die TemperBox® in einer Linie zu vereinen. Foto: GEDIA

Zwei neue Innovationen in ein und der­selben Anlage

Die größte technologische Her­aus­forderung bestand darin, zwei neue Innovationen, die servo­hydraulische Presse von AP&T und die TemperBox® in einer Anlage für ein Ver­fahren zu ver­einen, das noch nie zuvor kommerziell genutzt worden war. Organisatorisch war es nicht einfach, ein ent­sprechend spezialisiertes Projekt­team zusammen­zustellen, das über das er­forderliche Fach­wissen und die richtige Haltung zu diesem Projekt ver­fügt. Bei der Ein­stellung waren Erfahrungen in der Automobil­industrie ein Muss, ebenso wie die Fähig­keit zu­zuhören und her­vor­ragend zu kooperieren. 

„Es war ent­scheidend, dass alle, vom Projekt­team bis zu F&E, die Er­wartungen unserer Kunden und deren Kunden an die Anlage wirk­lich ver­stehen würden. Das Ziel bestand darin, im industriellen Maß­stab Produkte mit maß­geschneiderten, wieder­holbaren Eigen­schaften bei kurzen Zyklus­zeiten, einer hohen Anlagen­verfüg­barkeit und einem optimierten Energie­verbrauch her­zustellen. Genau das strebten wir an“, sagt Theander.

Um die Effizienz zu steigern, stellte GEDIA auch ein Projekt­team mit der ent­sprechenden Expertise unter der Leitung von Björn Müller zu­sammen. Beide Teams waren in die Installation der Anlagen in Nowa Sol ein­gebunden, und ver­ant­wort­lich für die Arbeiten an der Versuchs­anlage in Attendorn. 

„Die positiven Erfahrungen, die ich bereits bei der Zusammen­arbeit mit AP&T gemacht hatte, bestätigten sich, als wir nun gemein­sam ein neues Projekt in Angriff nahmen. Während dieser Zeit ent­wickelten wir eine enge und ver­trauens­volle Beziehung, dank derer wir unsere Auf­gaben absolut reibungs­los lösen konnten. Nichts wurde dem Zufall über­lassen“, sagt Björn Müller. 
 

Auch Jörgen Theander betont die Bedeutung der engen Zusammen­arbeit. 

„Während des gesamten Projekts haben wir eng zusammen­gearbeitet und uns regel­mäßig aus­getauscht, oft auch persön­lich bei GEDIA in Deutschland. Dadurch konnten wir Probleme viel leichter auf­decken und effizient lösen. Wir haben wie ein großes, eng kooperierendes Team zusammen­gearbeitet, in dem alle an einem Strang ziehen. 

Ausgangs­punkt des Projektes waren die Dokumentation der bestehenden Produktions­linien und die in Attendorn installierte Versuchs­anlage. Wir besprachen, welche Konstruktions­lösungen sich bewährt hätten und in der neuen Linie ver­wendet werden könnten, was ver­bessert werden müsse und was durch die neue Technologie zu ersetzen sei. Auf der Grund­lage dieser Analyse wurde ein Lasten­heft erstellt und wir begannen mit der Realisierung der neuen Linie. Im Herbst 2019 wurde sie in der Produktions­stätte in Attendorn installiert und in Betrieb genommen. 

„Da es sich um die erste industrielle Press­härte­linie ihrer Art handelte, bestand die Not­wendig­keit, danach noch eine gewisse Zeit vor Ort präsent zu bleiben, um sicher­zustellen, dass alles richtig funktioniert, hier und da kleine Optimierungen vor­zu­nehmen und eventuelle Probleme zu lösen“, sagt Theander. 

Noch bevor die erste Anlage ab­schließend installiert war, erhielt AP&T einen Auf­trag für eine identische Anlage für die spanische Produktions­stätte von GEDIA, nicht weit von Barcelona ent­fernt.

„Von Beginn an konnten wir unsere Erfahrungen aus der ersten Linie in die Arbeit an der zweiten ein­fließen lassen. Und nur 17 Monate später konnten wir gemein­sam mit GEDIA Deutschland eine optimierte Lösung für die spanische Anlage liefern.“

Im Januar 2020 bestellte GEDIA eine dritte Produktions­anlage diesen Typs. Dieses Mal sollte sie im Herbst 2021 im Werk in Dalton, Georgia, in den USA installiert werden.
 

Das Wichtigste sind die Menschen

„Gemein­sam mit GEDIA haben wir die möglicher­weise weltweit modernste Produktions­linie für die Fertigung von press­gehärteten Bau­teilen für die Automobil­industrie entwickelt. Dank unserer Zusammen­arbeit konnten wir nicht nur die technologischen Her­aus­forderungen über­winden und wert­volle Erfahrung sammeln, wir konnten auch den hohen Erwartungen gerecht werden, die an uns gestellt wurden“, sagt Theander. 

„Durch unsere professionelle, ver­trauens­volle und zukunfts­orientierte Zusammen­arbeit haben wir gemein­sam eine neue Technologie ent­wickelt und auf industrieller Ebene um­gesetzt, die geschäfts­strategisch aus­gerichtet ist. Aber, das Wichtigste sind die Menschen Sie müssen für die Auf­gabe brennen, gut zusammen­arbeiten, ein­ander ver­stehen und ver­trauen. Diese Beschreibung trifft nicht nur auf unsere Beziehung zu AP&T zu, sondern ist auch der Schlüssel zu unseren erfolg­reichen Bemühungen mit der TemperBox®“, sagt Vogt. 

Wie stellt sich das Ender­gebnis nun im Ver­gleich zu früheren AP&T Press­härte­anlagen dar? 

Zunächst einmal sind die neuen Anlagen wesent­lich energie­effizienter, was vor allem darauf zurück­zuführen ist, dass die servo­hydraulische Presse bis zu 70 % weniger Energie ver­braucht, als konventionelle Hydraulik­pressen. Auch die neueste Generation der Multi-Layer Furnaces, die 40 % weniger Energie ver­braucht als ihre Vor­gänger, leistet hier einen wichtigen Bei­trag. 

Darüber hinaus er­möglichen die neuen Anlagen für bestimmte Produkte eine Reduzierung der Zyklus­zeit um bis zu 20%, wo­durch mehr Zeit für die Produktion bleibt. 

Während des Konstruktions­prozesses standen höhere Verfüg­bar­keit und ein reduzierter Wartungs­bedarf im Fokus. Die Multi-Layer Furnances haben die Teams dies­bezüglich vor eine ganze Reihe von Her­aus­forderungen ge­stellt, die sie jedoch erfolg­reich meistern konnten. Jetzt wird unsere Zusammen­arbeit mit dem Ver­such fortgesetzt, die jähr­lichen Produktions­stunden signifikant zu ver­längern.
 

„Jetzt haben wir eine benutzungsfreundliche, platzsparende Lösung mit einem hohen Maß an Prozesszuverlässigkeit und hervorragender Energieeffizienz“. Björn Müller, Burkhard Vogt und Stephan Gante von GEDIA sind mit ihrer neuen Presshärteanlage sehr zufrieden. Foto: GEDIA

„Wir haben auch unsere eigene Methode der Verifizierung der CQI-9-Prozess­wieder­hol­bar­keit für Öfen ent­wickelt, sodass das dies nun wesent­lich schneller geht als zuvor. Das schafft Raum für wert­volle Produktions­zeit“, sagt Theander. 

Laut Stephan Gante wurde das ursprüng­liche Lasten­heft praktisch drei­mal hinter­ein­ander angewandt. Was sagt er zu den Ergebnissen? 

„Wir ver­fügen nun über eine benutzungs­freundliche, platz­sparende Lösung mit einem hohen Maß an Prozess­zuverlässig­keit und her­vor­ragender Energie­effizienz. Neben der TemperBox® selbst spielt die servo­hydraulische Presse von AP&T mit ihrem deutlich geringeren Kühl­bedarf und Energie­verbrauch pro Hub im Ver­gleich zu her­kömmlichen Hydraulik­pressen eine zentrale Rolle für das End­ergebnis. Wir sind äußerst zufrieden“, erklärt er.

Björn Müller ist ebenfalls zufrieden. Er berichtet, dass Besucher beeindruckt sind und große Augen machen, wenn sie einen ersten Blick auf die neuen, hoch­automatisierten Linien werfen Er betont, dass die Entwicklungs­reise mit AP&T fortgesetzt wird. 

„In jeder Phase dieses Projekts konnten wir neue Erfahrungen und Ein­sichten sammeln, die uns zur nächsten Phase brachten. Es ist ein kontinuierliches Ver­besserungs­projekt, das weiter­geführt wird“, sagt er.  

Das viel­leicht wichtigste Ergebnis ist jedoch die Erfahrung, die man aus einer solchen Art der Zusammen­arbeit gewinnen konnte. Oder mit den Worten von Jörgen Theander: „Üblicher­weise reden wir bei vielen unserer Kooperationen davon, wie wir als One Responsible Partner® agieren. Bei dieser gemein­samen Anstrengung haben jedoch zwei verantwortliche Partner dank ihres klar formulierten gemein­samen Ziels, einer offenen Herangehens­weise und ihres großen Engagements gemein­sam eine erst­klassige Lösung geschaffen.“ 

Juli 2022

gedia.com

Fakten 
 

Zu den kompletten Produktions­linien von GEDIA für die Her­stellung von partiell press­gehärteten Bau­teilen gehören u.a.: 

  • Die servo­hydraulische Presse von AP&T.
  • Der Multi-Layer Furnace von AP&T mit TemperBox®.
  • SpeedFeeders, die Automatisierungs­lösungen von AP&T. 
     

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